Walldürn. Im Mittelpunkt der Sitzung des Verwaltungsausschusses des Walldürner Gemeinderates unter der Leitung von Bürgermeister Markus Günther am Montagabend im „Haus der offenen Tür“ stand der Tagesordnungspunkt „Integrationsmanagement – Bericht des Caritas-Verbandes über die Integrationsarbeit“. Bürgermeister Günther begrüßte dazu die beiden neuen Integrationsmanagerinnen Viktoria Zschocke und Michaela Pöschko vom Caritas-Verbandes Neckar-Odenwald-Kreis.
Der Leiter des Haupt- und Ordnungsamtes der Stadt Walldürn, Stadtoberverwaltungsrat Helmut Hotzy, erläuterte zunächst, die Stadt Walldürn habe gemeinsam mit der Gemeinde Höpfingen am 20. August 2017 einen Vertrag mit dem Caritas-Verband Neckar-Odenwald-Kreis zur Übernahme von Integrationsarbeiten für die in beiden Kommunen lebenden Flüchtlinge geschlossen. Die Zahl der anerkannten Flüchtlinge lag damals in Walldürn bei 88 Personen und in Höpfingen bei elf 1 Personen. Heute liegt die Zahl der anerkannten Flüchtlinge im gesamten Stadtgebiet Walldürn bei 71 Personen.
Vor Ort sind derzeit die beiden neuen Integrationsmanagerinnen Viktoria Zschocke (Stellenumfang 70 Prozent) und Michaela Pöschko (Stellenumfang 50 Prozent) vom Caritas-Verband Neckar-Odenwald-Kreis mit einem Gesamtbeschäftigungsumfang von zusammen 1,20 Kräften tätig.
Zuschuss vom Land
Das Land Baden-Württemberg trägt mit einem Zuschuss von 60 000 Euro je Vollzeitstelle größtenteils die Kosten dieser Maßnahme, und das Projekt ist bis zum 28. Februar genehmigt. Circa 90 Prozent der Integrationskosten werden durch das Land Baden-Württemberg getragen. Der Eigenanteil der Stadt Walldürn liegt bei circa 2000 Euro pro Jahr.
Viktoria Zschocke und Michaele Pöschko berichteten im Verlauf eines 15-minütigen Referates über ihre bisherige Arbeit vor Ort, wobei sie im Verlauf ihres Vortrages hierbei näher auf die Themenschwerpunkte „Informationen zum Integrationsmanagement“, „Aufgabenbereiche in Walldürn“, „Rahmenbedingungen“, „Zusammenarbeit im IM und Ehrenamt“, „Ziele des Integrationsmanagements“, „Themen“, „Nationalitäten“, Geschlechterverteilung“, „Verhältnis Familien - Einzelpersonen“, „Beratungsthemen“ und „Ausblick 2023“ eingingen
Als ihre Aufgabenbereiche nannten beide Integrationsmanagerinnen die Förderung und Steuerung der Integration im Einzelfall sowie die Sozialberatung als zentrale Aufgabe. Rahmenbedingungen für eine erfolgreiches Schaffen und Wirken stellen für die Integrationsmanagerinnen derzeit die regelmäßigen Sprechzeiten in den Rathäusern beziehungweise im Büro Walldürn, der Kontakt zu ehrenamtlichen Helfern von Stadt oder Gemeinde, eine aufsuchende, niederschwellige und kultursensible Beratung sowie die Datenerhebung und Dokumentation und des Weiteren der Datenschutz dar.
Ziele des Integrationsmanagements seien für die Betroffenen: das Finden und Schaffen von eigenem Wohnraum, die Unabhängigkeit von öffentliche Leistungen, die Integration in das Gemeinwesen, das Hinführen an vorhandene Strukturen und Angebote sowie deren selbstständige Nutzung, das Erlangen von Selbstständigkeit und Erläuterungen zur Bürokratie in Deutschland.
Viele Beratungsthemen
Die Themen der Beratung seien umfassend: angefangen vom Ausfüllen von Anträgen, Gesundheit, Finanzen und gesellschaftliche Teilhabe über Wohnsitzauflage und Umzug, Vermittlung in Arbeit und Ausbildung sowie Sprachkurse, bis hin zu Weiterleitung zu anderen Regeldiensten, Netzwerkarbeit und Behandlung allgemeiner Themen des täglichen Lebens.
Speziell auf den derzeitigen Prozentualanteil an Flüchtlingen in Walldürn nach Nationalitäten unterteilt wurden von beiden Integrationsmanagerinnen genannt: die meisten kommen aus der Ukraine 35, ander aus Syrien, Afghanistan und Nigeria. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung sind rund zwei Drittel männlich und hinsichtlich des Verhältnis Familien – Einzelpersonen 37:33. An Beratungsthemen standen im letzten Jahr an: Sprachkurse (5), Schulden (10), Arbeitsverhältnis (9), Schule (3), Kindergarten (4), Gesundheit (11) und Warten auf Sprachkurs (2).
Nach einer Diskussionsrunde dankte Bürgermeister Günther den beiden Integrationsmanagerin für deren hervorragende Integrationsarbeit. ds