Walldürn. In Walldürn wird in diesem Jahr der Bürgermeister gewählt. Und seit Mittwochabend ist klar: Amtsinhaber Markus Günther kandidiert und bewirbt sich um eine weitere Amtszeit. Die Wahl wird am Sonntag, 9. Juli, stattfinden, eine eventueller zweiter Wahlgang am Sonntag, 23. Juli. Markus Günther würde in seine dritte Amtszeit gehen.
Mit Spannung haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf diese Ankündigung gewartet, viel wurde spekuliert. Er habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte Günther bei der Sitzung des Gemeinderates im Haus der offenen Tür. Nach der Verabschiedung des Haushalts 2023 erklärte sich der Bürgermeister. „Es gilt, was ich im September gesagt habe. Ich bin motiviert und noch voller Ideen und übe mein Amt gerne und mit viel Freude aus.“ Er sei aber auch nachdenklich geworden. Das politische Umfeld, politische Entscheidungen von oben, aber auch persönliche Anfeindungen bis hin zu Beleidigungen, Streuung von Gerüchten und Bedrohungen ihm und seiner Familie gegenüber hätten auch dazu geführt, die vernünftige und objektive Ausübung eines solchen Amtes in Frage zu stellen.
Bei sich selbst habe er auch Veränderungen bemerkt, man werde für manche Anliegen unsensibler und ungeduldiger, für die Belange der Bürger und Bürgerinnen werde man unsensibler, unvorsichtiger in Äußerungen „und in manchen Belangen sicherlich auch ungerecht“.
Das müsse man reflektieren, zu 80 Prozent sei er sich daher sicher gewesen, nicht mehr zu kandidieren. Diese Entscheidung habe er aber überprüft und revidiert: „Ich bin niemand, der schnell klein beigibt und sich auch gerne Widerständen entgegenstellt.“
Lob hatte er für seine Mitarbeiter in der Verwaltung, er gehe jeden Morgen gerne zur Arbeit. Mit den Mitgliedern des Gemeinderates gelte es, in den kommenden Jahren große Herausforderungen zu meistern. „Und da wäre es nicht fair, mich mit meiner großen Erfahrung und der inzwischen angeeigneten politischen Fachkompetenz davonzustehlen und das Geschehen nur von außen zu betrachten. Das ist nicht meine Art.“ Und weiter: „Ich habe mich daher entschlossen, noch einmal für weitere acht Jahre als Bürgermeister zu kandidieren.“ Er hoffe, dass man jetzt verstehe, was ihn bewogen habe, sich erst spät zu erklären.
Abschließend sagte Markus Günther; „Ich bin noch voller Tatendrang und voller Ideen und fühle mich gesundheitlich trotz meines ,schon gesegneten Alters’ noch fit genug“, um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt weitere acht Jahre zu dienen.