Walldürn. Die Marquise de Merteuil und ihr ehemaliger Geliebter, der Vicomte de Valmont, die Protagonisten des Briefromans „Gefährliche Liebschaften“ von Choderlos de Laclos, sind eines der abgründigsten und verruchtesten Paare der Weltliteratur.
Der Roman erschien am Vorabend der Französischen Revolution und ist eine Abrechnung mit der Sittenlosigkeit des Adels. Der Skandalstoff diente Heiner Müller 1982 als Grundlage für sein Beziehungsdrama „Quartett“.
Auch vierzig Jahre später hat dieser Theatertext, der schlagartig die Bühnen der Welt eroberte, nichts von seiner Faszination verloren. Alexander Schilling inszeniert ihn nun an der Badischen Landesbühne. In Walldürn ist „Quartett“ am Mittwoch, 15. März, um 19.30 Uhr im Haus der offenen Tür zu sehen.
Schilling inszeniert das Kammerspiel mit Cornelia Heilmann als Merteuil und Tobias Strobel als Valmont. Katharina Andes hat dafür ein Bühnenbild entworfen, das an Bunkerbauten erinnert, wie sie beispielsweise als Teil des Westwalls an der europäischen Atlantikküste zu finden sind. Die Videoprojektionen von Marco Kreuzer arbeiten mit Stilelementen des Rokokos. Dadurch wird auch der von Müller skizzierte vorrevolutionäre Salon Teil des Raumes und bleibt dabei zugleich eine Erinnerung.