Gottersdorf. Altes Handwerk steht am Sonntag, 14. August, um 10 Uhr im Odenwälder Freilandmuseum im Mittelpunkt des Geschehens: Besenmacher, Korbflechter, Drechsler, Feinsattler und Buchbinderin führen ihr Handwerk an diesem Tag auf dem Museumsgelände vor. Auch das Flechten von Dekoartikeln aus Weidenruten ist in der Dreschhalle zu sehen und Besucher dürfen dort selbst Hand mit anlegen.
Die Frauen der Höpfinger Spinnstube führen das Spinnen von Wolle vor, die Museumsklöpplerinnen zeigen ihre filigrane Kunst am blauen Haus und am Bofsheimer Haus wird das Weben mit Handrahmen vorgeführt. Am Hof Schüßler wird eine Schreinerin Auskunft zur Holzverarbeitung früher geben.
Früher unentbehrlich
Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts hinein gab es in jedem Dorf verschiedenste Handwerker, die für die Bewältigung des täglichen Arbeits- und Lebensalltags unentbehrlich waren. Vom Dorfschmied und Wagner über den Schneider, den Rechenmacher, den Schuster, den Seiler und Sattler reichte die Bandbreite. Sie stellten die jeweiligen für den Alltag notwendigen Artikel selbst her und waren vor allem nachgefragt, diese auch wieder zu reparieren, so lange dies nur irgend ging.
Heute sind diese Berufe fast vollständig aus unserer Lebenswelt verschwunden. Arbeitsgeräte, Kleidung und Arbeitsmaterialien der modernen Welt werden von der Stange gekauft.
Experten sind rar
Dementsprechend rar sind diejenigen Experten, die diese Handwerkstechniken noch oder wieder beherrschen. Auch in diesem Jahr gelang es dem Freilandmuseum, geeignete Vorführende für altes dörfliches Handwerk zu finden. Die „altertümlichen“ Arbeiten vor der historischen Kulisse der Museumsgebäude zu sehen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Weitere Informationen unter www.freilandmuseum.com.
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