Tauberbischofsheim. Er war bekannt für seine Wortmächtigkeit, von der er gern mit spitzer Zunge Gebrauch machte. Als Fastnachter stand er 31 Jahre in der Bütt. Dieser Tage starb Wolfgang Väth nach langer Krankheit im Alter von 82 Jahren. Wer sich an ihn erinnert, hat einen immer freundlichen und äußerst höflichen Herrn vor Augen.
Wolfgang Väth schaute ganz genau hin, registrierte Kleinigkeiten, merkte sich Anekdoten. So gerüstet, waren weder Bürgermeister noch Pfarrer vor ihm sicher. Während der Fastnachtskampagne scheute er sich nämlich nicht, seine Beobachtungen kundzutun, so dass auch die hohen Herren – damals waren es nur Herren – ihr Fett auf amüsante Art abbekamen. Bis 1992 war er Sitzungspräsident der Fastnachtsgesellschaft Bischemer Kröten und machte sich dort auch als Gesangsimitator einen Namen. Vom Narrenring Main-Neckar wurde er mit dem Verdienstorden in Gold gewürdigt.
Doch das Herz des gebürtigen Tauberbischofsheimer gehörte nicht nur der fünften Jahreszeit. Als Fußballspieler war er Chef der Alten Herren beim FC Külsheim und für zwei Jahre stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Mit seiner Familie, seiner Frau Elfriede und seinen Kindern Joachim und Carmen, lebte er 20 Jahre lang in der Brunnenstadt. Auch in der AH der TSV-Fußballabteilung war Wolfgang Väth als Verteidiger aktiv und galt als echter Teamplayer. Viel Freude bereitete ihm in seinen reiferen Jahren die Musik. Als Stimmführer im 1. Tenor beim Männergesangverein „Liederkranz 1844“ gab er mit seinem Chor viele Konzerte. Im Februar 2008 wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte Wolfgang Väth bis zu seiner schweren Erkrankung 2016 inne. Unter seinem Vorsitz war das „Singen im Edelberg“ einer der organisatorischen Höhepunkte.
Die Trauerfeier findet am heutigen Freitag um 14 Uhr auf dem Friedhof in Tauberbischofsheim statt. ivh