Main-Tauber-Kreis. Insgesamt 25 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion wurden am Freitag im Main-Tauber-Kreis bestätigt. „Die betroffenen Personen leben im Gebiet von elf Städten und Gemeinden des Landkreises. Es handelt sich in 21 Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Alle neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation“, teilte das Landratsamt mit. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt damit 3015.
Mittlerweile sind fünf weitere und damit insgesamt 2790 Personen wieder genesen. Derzeit sind 169 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 2, Assamstadt: 5 (+2), Bad Mergentheim: 16 (+2), Boxberg: 13 (+2), Creglingen: 0, Freudenberg: 11, Großrinderfeld: 9, Grünsfeld: 4 (+1), Igersheim: 61 (+8), Königheim: 4, Külsheim: 3 (+1), Lauda-Königshofen: 9 (+2), Niederstetten: 2 (+1), Tauberbischofsheim: 9 (+1), Weikersheim: 5 (+3), Werbach: 1, Wertheim: 15 (+2) und Wittighausen: 0. Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 59,7. Eine Woche zuvor, am 29. Januar, lag er bei 80,1.
Am Freitag wurde damit auch die Schwelle von insgesamt 3000 bestätigten Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis seit Beginn der Pandemie überschritten. „Diese Zahl zeigt, dass das Infektionsgeschehen weiter dynamisch und die Gefahr sehr real ist“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabs Corona.
„Während der ersten Welle von Anfang März bis Ende Mai zählten wir in drei Monaten knapp 400 Fälle im Landkreis. Dann wurde am 10. November zunächst die Wegmarke von 1000 Fällen erreicht. Diese Zahl hat sich bis zum 23. Dezember 2020 innerhalb von sechs Wochen auf 2000 verdoppelt. Nun kamen wiederum innerhalb von sechs Wochen weitere 1000 Fälle hinzu“, erläutert Schauder.
Besonders bedenkenswert seien der aktuell weiterhin hohe Anteil positiver Testergebnisse, die hohe Zahl an Infizierten, bei denen eine Krankenhausbehandlung erforderlich wird, sowie die stark gestiegene Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Im gesamten Zeitraum von Anfang April bis Ende Dezember 2020 starben insgesamt 20 Menschen im Main-Tauber-Kreis nachgewiesenermaßen an oder mit einer Coronavirus-Infektion. In den ersten fünf Wochen des neuen Jahres waren es bereits 36.
„Diese Entwicklung ist auch deshalb besonders bedenklich, weil der Main-Tauber-Kreis der am dünnsten besiedelte Landkreis in Baden-Württemberg ist – diese Struktur sollte es dem Virus eigentlich schwerer machen, sich zu verbreiten“, sagt Schauder.
Auch wenn es zunehmend schwerfalle, sei es weiterhin enorm wichtig, die Corona-Regeln einzuhalten, also Abstand zu halten, Maske zu tragen, besonders auf Hygiene zu achten, regelmäßig zu lüften und die Corona-Warn-App zu nutzen. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der erfolgte Start der Impfungen ein deutliches Zeichen der Hoffnung gesetzt hat“, sagt Schauder.
Dritter Fall einer Mutation
Ebenso sei es durch das vorausschauende Handeln aller Beteiligten in der Pandemiebekämpfung bisher gelungen, das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten. „Allerdings muss ehrlicherweise auch gesagt werden, dass uns die Pandemie noch lange beschäftigen wird“, erklärt Schauder.
Unter den zuletzt gemeldeten Infektionsfällen im Main-Tauber-Kreis ist eine Person, die sich mit der mutierten Variante des Coronavirus aus dem Vereinigten Königreich (B.1.1.7) angesteckt hat. Dies habe eine nachträgliche Sequenzierung der Laborprobe gezeigt.
Entsprechend der Vorgaben des Landes wurde die angeordnete Quarantäne für die infizierte Person und ihre engeren Kontaktpersonen von zehn auf 14 Tage verlängert. Es handelt sich um den dritten Fall im Landkreis, in dem eine Virusmutation nachgewiesen werden konnte.
„Aus heutiger Sicht deutet alles darauf hin, dass das Kontaktpersonenmanagement durch das Gesundheitsamt auch in diesem Fall gelungen ist und somit die Infektionskette durchbrochen wurde“, erklärt Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug. Es bestehe kein Anlass für Unruhe.
Der neue Fall habe nichts mit den bereits bekannt gewordenen Infektionen mit mutierten Coronaviren im Landkreis zu tun.
Im Seniorenzentrum Schönblick in Igersheim herrscht weiterhin ein dynamisches Ausbruchsgeschehen. Eine zweite Reihentestung hat inzwischen sieben weitere Infektionsfälle bei Bewohnern sowie vier Fälle bei Mitarbeitern gezeigt. Die Betroffenen aus dem Personal leben zum Teil außerhalb des Main-Tauber-Kreises.
17 Fälle im Neckar-Odenwald-Kreis
Insgesamt wurden in der Einrichtung nun 59 Coronavirus-Infektionen bei Bewohnern sowie 24 bei Mitarbeitern verzeichnet. Aufgrund des anhaltenden Infektionsgeschehens war im Seniorenzentrum Schönblick bisher noch keine Impfung möglich.
Das Pflegeheim Haus im Umpfertal in Boxberg konnte unterdessen aus der Quarantäne entlassen werden. Einzelne Bewohner der Einrichtung verbleiben allerdings aus Sicherheitsgründen noch in Isolation in ihren Zimmern.
Im benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis wurden am Freitag 17 neue Corona-Fälle bestätigt. Die Gesamtzahl der bislang bestätigten Infektionen mit dem Virus stieg auf 4085 an. Der Inzidenzwert lag zuletzt bei 76,6. lra/Bild: DPA