Tauberbischofsheim. „Bücher to go“: Alle Bücherwürmer können sich freuen – Lesevergnügen gibt es ab sofort am Schlossplatz rund um die Uhr und kostenlos. Die Bücherzelle am Schlossplatz wurde dieser Tage feierlich eröffnet. Bürgermeisterin Anette Schmidt bedankte sich bei allen, die das Projekt „öffentlicher Bücherschrank“ ermöglicht haben. Der lokale Autor Martin Bartholme begleitete die Eröffnung mit einer Lesung.
Zweite Heimat für Bücher
„Bücherbekommen eine zweite Heimat oder sogar eine dritte oder vierte“, sagte Birgit Schmitt bei der Eröffnung. Sie koordiniert ehrenamtlich den freiwilligen Helferkreis, der sich um die Bücherzelle kümmert. Die Gruppe ist auf Initiative der ehemaligen Buchhändlerin entstanden. Sie wandte sich mit Idee und Lösungsvorschlägen während der Pandemie-Zeit an die Stadt.
Bürgermeisterin Anette Schmidt schilderte den langen Weg der ehemaligen Telefonzelle von der Entdeckung durch Dr. Sabine Münch in Hochhausen bis zum Schlossplatz. „Der Zustand des Fundstücks war schlechter als angenommen“, erläuterte die Bürgermeisterin und schilderte weiter: „Langwierige Schweißarbeiten vor der Lackierung und neue Scheiben aus Sicherheitsglas waren nötig. Das Fundament konnte erst gegossen werden als der Frost im Dezember nachgelassen hatte. Hier waren auch der städtische Bauhof und die Schreinerei Dürr für Boden und Decke beteiligt.“
Ein öffentlicher Bücherschrank steht für eine sehr demokratische Idee, weil er Bildung für alle bietet, unabhängig von Herkunft und Kontostand, so die Rathaus-Chefin. Man braucht keinen Mitgliedsausweis. Der Bücherschrank ist 24 Stunden durchgehend geöffnet, zugänglich ohne Lesegebühr und, im Unterschied zur Stadtbibliothek: Man kann gelesene Bücher behalten, wenn man dafür ein neues ins Regal stellt. Das ist die freiwillige Spielregel, aus der sich ein ewiger Kreislauf ergibt.
Weitere Bücherschränke im Stadtgebiet: Sparkassen-Foyer, Distelhausen (Bundesstraße), Dittigheimer Straße 4 (Hallbigsmühle) und in der Blumenstraße 1. Als Mitglieder des ehrenamtlichen Helferkreises sehen Birgit Schmitt, Marion Lippert, Veronika Eckert, Armin Schaupp, Ulrike Münkel und Norbert Seybold danach, dass die Bücherzelle mit Leben erfüllt. stv