Gemeinderat Seckach tagte

Christengemeinde braucht mehr Platz

Bauvorhaben und Ferienbetreuung für Grundschulkinder auf der Tagesordnung

Von 
L.M.
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Ein Antrag der Freien Evangeliums-Christengemeinde stand auf der Tagesordnung des Gemeinderates Seckach. Das Gemeindehaus soll erweitert werden. © Liane Merkle

Seckach. In Fortsetzung der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung und nach Behandlung durch den Gemeindeverwaltungsverband Seckachtal billigte der Seckacher Gemeinderat unter Vorsitz von Bürgermeister Thomas Ludwig in seiner jüngsten Sitzung den Vorentwurf des am Vorhaben orientierten Bebauungsplans „Gemeindehaus Heinrich-Magnani-Straße“, Gemarkung Seckach. Weiter gab er diesen Entwurf zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange im Rahmen einer Planeinsicht in der Zeit vom 27. März bis 28. April frei.

Hintergrund ist, dass das bestehende Gemeindehaus der Freien Evangeliums-Christengemeinde e.V., das 2003 fertiggestellt wurde, inzwischen zu klein für die wachsende Gemeinschaft geworden ist und jetzt erweitert werden soll, um den bestehenden Platzbedarf abdecken zu können. Ebenso reichen die 50 vorhandenen Pkw-Stellplätze nicht mehr aus; deshalb wird auch eine Teilfläche des angrenzenden Grundstücks erworben.

Die Vertreter der Freien Evangeliums-Christengemeinde haben das Planungsbüro IFK-Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft in Mosbach mit der Bearbeitung des Bebauungsplanes sowie der Flächennutzungsplanänderung beauftragt. Und Stadtplaner Marius Bergmann stellte den Vorentwurf zum Bebauungsplan mit den dazugehörigen örtlichen Bauvorschriften vor.

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In einem weiteren Tagesordnungspunkt, der sehr viel Vorarbeit seitens der Verwaltung erfordert hatte, beschloss das Gremium nach den bei diesem Thema unvermeidlich ausführlichen Diskussionen die Einführung einer Ferienbetreuung für die Grundschulkinder aus der Gesamtgemeinde.

Genauer heißt das, sofern mindestens zehn Kinder angemeldet werden, soll das Angebot in den letzten zwei Wochen der Sommerferien stattfinden, unter der Voraussetzung, dass noch zwei Hilfskräfte gefunden werden, die den beiden Schulsozialarbeiterinnen zur Seite stehen.

Als Betreuungsorte sind abwechselnd die Grundschulen Seckach und Großeicholzheim vorgesehen, beginnend in diesem Jahr mit Seckach. Der Elternbeitrag wird auf 80 Euro je Woche festgesetzt, sofern sich mehr als 14 Kinder anmelden wird der Beitrag reduziert. Eine tageweise Buchung ist nicht möglich.

Wie Bürgermeister Ludwig erläuterte, habe es schon in den vergangenen Jahren vereinzelt immer wieder einmal Anfragen nach einer Ferienbetreuung für Grundschüler gegeben. Nach einer Bedarfsumfrage durch die Seckachtalschule, die dort 14 Interessensbekundungen ergab, begann die Gemeindeverwaltung mit der Organisation. Grundsätzlich sollte das Betreuungsangebot für alle Grundschulkinder, aber nicht für künftige Erstklässler, aus der Gesamtgemeinde eingerichtet werden und im jährlichen Wechsel an den beiden Grundschulen in Seckach und Großeicholzheim stattfinden. Beide Schulen bieten hierfür sowohl mit ihren Gebäudestrukturen, als auch mit ihren Außengeländen und als Schlechtwetteralternative den in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Mehrzweckhallen ideale Bedingungen.

Zur Findung von pädagogischem Fachpersonal wandte sich der Bürgermeister Anfang Dezember an den Caritasverband Neckar-Odenwald mit der Frage, ob die beiden an der Seckachtalschule, der Grundschule Großeicholzheim und der Werkrealschule Schefflenztalschule tätigen Schulsozialarbeiterinnen diese Aufgabe übernehmen könnten. Nach der entsprechenden Zusage musste der weitere – nicht unerhebliche Aufwand wie Hausmeister- und Reinigungsdienste, Spiel-, Bastel- und sonstiges Beschäftigungsmaterial sowie die Suche nach zwei Hilfs- und Unterstützungskräften – organisiert werden.

Nun geht es um die umgehende Anmeldung von Eltern beider Grundschulen, da für dieses Angebot eine Mindestteilnehmerzahl von zehn Kindern erforderlich ist. Tatsache ist, dass für diese zweiwöchige Ferienbetreuung Gesamtkosten in Höhe von 7700 Euro anfallen. Der Elternbeitrag entspricht je Betreuungsstunde sehr günstigen 2,66 Euro. Personenberechtigte mit kleineren Einkommen haben einen Unterstützungsanspruch aus dem Teilhabe- und Bildungspaket des Bundes. Der Zuschuss der Gemeinde beläuft sich bei 20 zu betreuenden Kindern auf über 58 Prozent, bei 14 Kindern auf 70 Prozenzt.

Doch damit nicht genug der Gemeinde-Großzügigkeit. Weitere Förderungen erhielten die Sportvereine von Seckach und Großeicholzheim. Zunächst entschied das Gremium, der Bitte des SVS um Übernahme der für die Tischtennishalle im Jahr 2023 anfallenden Kosten für Strom und Erdgas nachzukommen. Da die Energiekosten in den letzten beiden Jahren exorbitant angestiegen sind und die als „Tischtennishalle“ bekannte und vom SVS in Eigenleistung erbaute Sporthalle die Hallenkapazitäten und damit das Sportangebot der Gemeinde vervollständigt, die Einnahmen aus Kegelbahn und Tischtennishalle aber seit März 2020 über viele Monate ausgefallen sind und die Kosten der letzten zwölf Monate sich praktisch verzwölffacht haben, entschied das Gremium nach ausführlichen Diskussionen, sich dem Vorschlag der Verwaltung anzuschließen.

Der Vorsitzende des SVS, Martin Müller, und Geschäftsführer Reinhard Eckl erläuterten die Hintergründe und machten deutlich, dass sich die Summe der von der Gemeinde zu übernehmenden Abschläge zunächst auf (904,50 Euro mal zwölf) 10 854 Euro beläuft. Der endgültige Betrag ergibt sich dann aus den Jahresendabrechnungen abzüglich eventueller sonstiger öffentlicher Förderungen für das Jahr 2023, für 2024 wird neu verhandelt.

Die nächste Förderung beschloss der Gemeinderat zu Gunsten des SV Großeicholzheim für die Erneuerung seiner Flutlichtanlage mit einem in Aussicht gestellten Investitionszuschuss bis zu 15 000 Euro. Die tatsächliche Höhe des Zuschussbetrages wird nach Vorlage des Bauausgabebuches sowie des endgültigen Bescheids des BSB ermittelt.

Die Erneuerung der Flutlichtanlage an den Sportplätzen des SVG, die auch von den Mädchen- und Damenmannschaften des SC Klinge Seckach (ohne eigene Sportanlagen) genutzt werden, bedeute auch eine Umrüstung auf LED und damit eine Reduzierung des Stromverbrauchs. Auf den Förderantrag hatte der Badische Sportbund zum einen die Baufreigabe zu Baubeginn erteilt und einen förderfähigen Aufwand in Höhe von 50 000 Euro anerkannt, was einem Zuschuss des BSB von 15 000 Euro entspricht. Dieser maximalen Summe schloss sich auch die Gemeinde Seckach an.

Unechte Teilortswahl ein Thema

Unter dem Punkt „Anfragen aus den Reihen der Gemeinderäte“ wurde von einigen Mitgliedern nachgehakt, ob auf die Gespräche mit dem Ministerpräsidenten bereits Antworten eingegangen seien. Die Verwaltung konnte noch von keiner Reaktion berichten, noch nicht einmal von einer Information, dass die Anfragen eingegangen und in Bearbeitung seien. Gemäß eines aktuellen Themas forderte der Bürgermeister die Gemeinderäte auf, in die Bevölkerung zu gehen, um die unechte Teilortwahl bei der Kommunalwahl 2024 zu diskutieren und die Meinung der Bevölkerung mitzuteilen, damit man rechtzeitig das für und Wider abwägen kann.

Außerdem informierte der Bürgermeister über die anstehende Veröffentlichung der Buchungsmöglichkeit zum Partnerschaftsbesuch in Reichenbach von 30. September . bis 03. Oktober. L.M.