Wackershofen. Längst vergessen sind die Zeiten, als im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert Drehorgeln auf Straßen, Hinterhöfen und Jahrmärkten zu hören waren, eine Zeit in der es noch keinen Rundfunk, kein Fernsehen, keine CD, kein MP3 gab.
Drehorgelspieler, Bänkel- und Moritatensänger, Gaukler und Straßenmusikanten brachten den Menschen Abwechslung, neue Nachrichten oder einfach Unterhaltung: Die einen spielten Drehorgel, die anderen sangen dazu, hin und wieder mit ihren Moritatentafeln, auf denen in bunten Bildern der Fortgang der gesungenen Moritat gezeigt wurde. Manche Gaukler zauberten auch dazu. All das lebt im Hohenloher Freilandmuseum beim Drehorgeltag, am Sonntag, 7. August, von 11 bis 18 Uhr wieder auf. Die Besucher können sich mit einem Hauch von Nostalgie von 20 Drehorgelspielern verzaubern lassen. Und aus der Biedermeierzeit flanieren bunt gekleidete Damen mit ihren weiten Reifröcken und Schuten durchs Museum, begleitet von Herren im schwarzen Frack oder Gehrock und Zylinder. Als Höhepunkt findet um 15 Uhr auf dem Dorfplatz des Museums ein gemeinsames Konzert mit allen 18 Drehorgeln statt.
Aus dem Backofen gibt es f Blooz, die Besenwirtschaft im Weinbauerndorf und der Sommerkeller in der Gebäudegruppe Waldberge haben geöffnet, ebenso das Museumsgasthaus „zum roten Ochsen“.