Mudau. Trotz erheblicher Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat die Raiffeisenwarengesellschaft (RWG) das zurückliegende Jahr ordnungs- und satzungsgemäß gemeistert. So lautete der Tenor im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Restaurant „Genuss am Golfpark“ in Mudau. Vorsitzender Josef Elser während seiner Rückschau Gerhard Baumbusch, der seit 25 Jahren für die Erstellung der Bilanz verantwortlich zeichnet.
Geschäftsführung und Aufsichtsrat hatten sich zuvor für eine moderate Auflösung der Rückstellungen entschieden. Der vorgeschlagenen Dividendenausschüttung in Höhe von zwei Prozent stimmte die Versammlung einstimmig zu. Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Schölch zeigte sich in seinen Ausführungen zufrieden über die Geldanlagen, trotz niedrigem Zinsgewinn. Keine Beanstandungen beinhaltete der Prüfbericht des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands über die Geschäftsvorgänge, Abschlüsse und Bilanzen der Jahre 2020 und 2021: „Die Vermögens- und Finanzlage der Mudauer Genossenschaft ist gut und die Ertragslage beurteilen wir als zufriedenstellend. Die Tätigkeit des Vorstands wurde mit Gesetz und Satzung ausgeübt, und der Aufsichtsrat ist seinen Überwachungsaufgaben vollumfänglich nachgekommen.“
Geringere Obsternte
Ebenfalls zufrieden könne man mit dem Ergebnis des Mostereibetriebs sein, das aufgrund der geringen Obsternte nicht so hoch wie in den vergangenen Jahren war. Trotzdem könne man mit dem erwirtschafteten Gewinn zufrieden sein. Sorgen bereiteten allerdings die in die Jahre gekommene Kelteranlage, die Fässer und die benötigten Schläuche. Zudem sei das Personal für die Kelterei immer schwieriger zu rekrutieren.
87 Mitglieder
Bei den turnusgemäßen Wahlen des Aufsichtsrats und des Vorstands wurden Stefan Schölch (Aufsichtsratsvorsitzender) sowie Josef Elser (Vorsitzender) und Martin Oeden (Geschäftsführer) wiedergewählt. Ausführlich über die allgemeinen Inhalte der Geschäftsarbeit hatte zuvor Geschäftsführer Martin Oeden informiert. Demnach beträgt der Jahresüberschuss 852,53 Euro. Die RWG wird aktuell von 87 Mitgliedern mit 135 Geschäftsanteilen getragen. Im Mostereibetrieb wurden im Berichtszeitraum 50 000 Liter gepresst. Die Pressgebühren lagen je nach Menge zwischen 14 und 19 Cent je Liter. Auch die Pasteurisierungsanlage der Firma Englert war an fünf Tagen gut ausgelastet.
Als erfreulich nannte Oeden die Tatsache, dass die örtliche Grundschule mit Kindern und Lehrern, die Gemeinde mit Christoph Müller und Monika Frisch als Beauftragte für Obstanlagen aus Waldstetten sich mit mitgebrachten Äpfeln über die Mosterei und Pasteurisierung informiert und aus erster Hand miterlebt hatten, wie Apfelsaft entsteht. Gut angenommen werde auch die jährliche Apfelsaft-Spende an den Bauernmarkt.
Lobende Worte über den Fortbestand der Mosterei fand Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, der selbst überzeugter Kunde der Mudauer Mosterei ist. L.M.