Lauda-Königshofen. In einer kleinen Anfrage an das Stuttgarter Verkehrsministerium wollte der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Christian Jung von Minister Hermann einiges rund um die Frankenbahn und den Bahnhof Königshofen wissen. Im Folgenden die interessantesten Fakten:
- Kostenaufteilung Probebetrieb Frankenbahn 2019 bis 2023?
„Kreise Main-Tauber und Neckar-Odenwald: 4,18 Millionen Euro, Land: 9,88 Millionen Euro.“
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- Investitionen in Infrastruktur ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung des Fahrgastaufkommens?
„Die Personenbahnhöfe bilden als Eingangstor zum System Bahn sowie als Verknüpfungsstellen hierbei eine wesentliche Grundlage. Es ist bekannt, dass die Gestaltung einiger Stationen zwischen Lauda und Osterburken nicht dem Idealzustand entspricht. Auch die Zugangssituation sowie die Barrierefreiheit sind verbesserungswürdig. Die Landesregierung befindet sich bereits in Abstimmung mit der Eigentümerin der Stationen, der DB Station & Service AG, um hier Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen.“
- Welche Investitionen sind in der Zeit des Probebetriebs in die Infrastruktur auf der Strecke geflossen?
„Nach Kenntnis der Landesregierung hat die DB Station & Service AG 2020 eine neue Beleuchtung der Bahnsteige in Boxberg-Wölchingen installiert sowie in Eubigheim die Asphaltdecken an den Bahnsteigen erneuert. Darüber hinaus hat die DB kleinere optische Aufwertungsmaßnahmen an den Stationen Eubigheim, Rosenberg und Boxberg-Wölchingen zugesagt. Größere Investitionen sind nur bei einer dauerhaften und regelmäßigen verkehrlichen Bedienung zu rechtfertigen.“
- Bewertung der Attraktivität der einzelnen Haltepunkte?
„Den größten Handlungsbedarf gibt es aus Sicht der Landesregierung an den Bahnhöfen Königshofen und Boxberg-Wölchingen.“
- Wie bewerten Sie es, dass der Bahnhof Königshofen als wichtiger Unterwegsbahnhof zwischen Lauda und Osterburken in Ermangelung eines weiteren Bahnsteigs nur halbseitig in Richtung Lauda an den Probebetrieb angeschossen ist, nicht aber in Richtung Osterburken?
„Eine aufwendige Wiedereinrichtung der zweiten Bahnsteigkante ist erst dann gerechtgefertigt, sobald eine langfristige Perspektive für den Regionalverkehr zwischen Lauda und Osterburken besteht. Der Nachteil einer fehlenden Direktverbindung aus Richtung Würzburg nach Königshofen und von Königshofen in Richtung Osterburken kann derzeit durch die Umsteigeverbindungen über Lauda teilweise kompensiert werden.“
- Wie hoch wären die Kosten eines zusätzlichen provisorischen Bahnsteigs in Königshofen?
„Die Kosten für einen zusätzlichen provisorischen Bahnsteig in Königshofen belaufen sich nach Schätzungen der Eigentümerin DB Station & Service auf mindestens 600 000 Euro. Diese Kosten stehen im Missverhältnis von einer Nutzungsdauer des Provisoriums von voraussichtlich nur wenigen Jahren.“ - Inwiefern und in welchem Umfang besteht entlang der Strecke Lauda – Osterburken die Möglichkeit, ehemalige Bahnhöfe mit vertretbarem Aufwand zu reaktivieren, um das Fahrgastaufkommen weiter zu erhöhen?
„Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und regionaler Partner ergab, dass bis zu vier weitere Halte zwischen Lauda und Osterburken im Fahrplan untergebracht werden könnten. Allerdings können keine Aussagen zur baulichen Machbarkeit und zu den Kosten getroffen werden, da sie sehr stark von der örtlichen Situation abhängen. Auch liegen keine aktuellen Untersuchungen zur Verkehrsnachfrage an den zu reaktivierenden Haltepunkten vor. Hier ist neben der Zahl der Einwohner, Schulstandorte und Arbeitsplätze vor allem auch der regionale Busverkehr zu berücksichtigen.“ - Was tut die Landesregierung, um die Bahnhofsinfrastruktur entlang der Strecke des Probebetriebs zu ertüchtigen, um eine Verstetigung des Frankenbahntakts zwischen Lauda und Osterburken zu ermöglichen?
„Aus Sicht der Landesregierung sind Investitionen an den Stationen erst bei einer Entscheidung und einer Finanzierung eines dauerhaften Betriebs sinnvoll.“
Kommentar Frankenbahn: Die Menschen mitnehmen