Lauda. Narrentreiben bei der Narrengesellschaft „Strumpfkapp Ahoi“ in Lauda, das bedeutete nach einem Jahr Zwangspause ein mit Bauzäunen abgesperrter Rathausplatz, Corona-konformer Einlass und wer dies umgehen wollte, der konnte auch außerhalb des Zaunes bleiben. Auch als Zaungast bekam man alles mit. Sehr gut besucht war am Sonntagnachmittag diese Traditionsveranstaltung auf jeden Fall und die Stimmung war närrisch-ausgelassen.
„Wir sind frei, wir brauchen keine Despoten!“ Mit diesen Worten begann Präsident Stefan Schulz seine Begrüßung. Corona sei schon schlimm genug und müsse nicht durch Krieg getoppt werden. Mit dieser Veranstaltung wolle man in Lauda ein Zeichen gegen Krieg, Unterdrückung und Elend setzen und die Einnahmen humanitären Zwecken spenden.
Der älteste Laudaer Narr und Ehrenpräsident Rudi Greulich rief danach zu einem Friedensgebet für die Menschen in der Welt auf. Es galt dem Frieden, der Liebe und der Brüderlichkeit und richtete sich gegen Hass, Gleichgültigkeit, Verfolgung, Not und Tod. Nach dem Applaus und dem dreifachen „Strumpfkapp – Ahoi“ unterstützten die Narren diesen Friedensaufruf hörbar mit ihren Rätschen.
Seit 33 Jahren verkündet Ortsgendarm Werner Stephan an dieser Stelle vom Rathausbalkon seine „Bekanntmachung! Ich und mein Bürgermeister.“ Und was war in diesem Jahr neu? Nichts, denn es hat sich wegen Corona eigentlich nichts geändert. Der verkrüppelte Baum vor dem Rathaus steht immer noch, lediglich ein Neubau nebenan stellt sprichwörtlich alles in den Schatten. Auf der Königshöfer Messe gibt es in diesem Jahr wieder einen Stand „Hau den Lukas“ und die Mauer vor dem Reisebüro Weiland löst Verwirrung aus. MdB Baum verweigert rigoros die Corona-Impfung weil sie Angst hat, sie könne danach nicht mehr den Arm heben und der Imbisstand vor dem Rathaus spiegelt die Einstellung der Beschäftigten wieder, „man muss eben zu allem seinen Senf dazugeben“.
Für den Hochzeitswald in Heckfeld empfahl er bei den aktuellen Scheidungsraten bevorzugt den Weißdorn für die Anpflanzung und den Hühnerhof von Stadtbaumeister Blessing könnte er sich sehr gut am und im Rathaus vorstellen. Den Rathausplatz als Zoogelände, eigentlich auch optimal zum weiteren Verweilen geeignet, und genau dies empfahl der Ortsgendarm auch den anwesenden Narren, denn mit den Gaststätten sehe es bei den Strumpfkappen leider sehr mau aus.
Alles hat ein Ende, auch die jährlichen Bekanntmachungen, und so blieb es Stefan Schulz vorbehalten, abschließend Bürgermeister Lukas Braun für seine Unterstützung und dem Prinzenpaar Conny I. und Horst I. für die Übernahme der Regentschaft zu danken.
Mit dem Hausschlager „Lauder Laudemer Lumpe“ ging es dann nahtlos zum gemütlichen Beisammensein im Stehen über und das zog sich wahrlich in die Länge. Aber Narren sind ja inzwischen leidensfähig und die Möglichkeit sich irgendwie wieder zu treffen stand eindeutig im Vordergrund. erha
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