Mit dreijähriger coronabedingter Verspätung fand nun die „geistliche Chormusik (im Wandel der Zeit)“ des Chores Inselmut mit dem Titel „In saecula saeculorum“ in der Pfarrkirche St. Martin in Oberlauda stattfinden.
Oberlauda. Die Hoffnung auf ein wunderbares Konzert nach einer langen und verordneten Pause und der freie Eintritt lockten viele Interessierte in das Gotteshaus. Diese Erwartungen wurden auf keinen Fall enttäuscht. Alle Mitwirkenden bewiesen, dass sie in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv geprobt und sich optimal vorbereitet hatten.
Eine eventuelle Spende zum Konzertende ging an den Verein „Luz & Vida“, der die Bildungsarbeit in Peru fördert und von der Chorleiterin Isabella Lohner in kurzen Worten vorgestellt wurde. Sie hatte die Gesamtleitung und wurde dabei musikalisch von Jorinde Sellen (Cello) und Christoph Preiß (Orgel) unterstützt.
Harmonie
Das Konzert hatte mit dem fast flehentlich klingenden und damit auch wieder in die Zeit passenden „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Heinrich Schütz einen optimalen Beginn, gefolgt vom für Christen immer noch gültigen, fast schon einen Glaubensgrundsatz darstellenden „Also hat Gott die Welt geliebt“ vom gleichen Komponisten. Beim „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart überzeugten dann Chor (Altarraum) und Orgel (Empore) durch ihre hervorragende Harmonie.
Verhalten, fast leise klingend, mit der Zeit das Tempo und die Lautstärke steigernd: Christoph Preiß überzeugte danach mit dem „Präludium und Fuge e-moll (op. 80/Nr. 1 und 2)“ von Max Reger. Anschließend stand vom Chor gleich viermal Johann Sebastian Bach auf dem Programm: „Befiehl du deine Wege“, „Dein Will´ gescheh, Herr Gott“, „Wo soll ich fliehen hin“ und „In meines Herzens Grunde“ (aus der Johannes-Passion).
Noch einmal Johann Sebastian Bach, diesmal auf der Orgel und mit den Orgelchorälen aus der Leipziger Originalhandschrift „O Lamm Gottes, unschuldig“, leicht und flüssig klingend, und „Von Gott will ich nicht lassen“ mit schnellerer Tonfolge als im Lied davor.
Mit der Bitte „Zum Abendsegen“ und dem „Trauergesang“, beide von Felix Mendelssohn-Bartholdy, setzte der Chor das Programm fort, gefolgt vom getragen und besinnlich klingenden „Locus iste“ von Anton Bruckner. Voller Orgelklang erfüllte noch einmal bei der „Fuge über B-A-C-H (op. 60/Nr. 6)“ von Robert Schumann das Gotteshaus.
Zeitgenössische Komponisten durften natürlich auch nicht fehlen, vom „Pater Noster“ und damit biblisch überliefertem Text von Albert de Klerk über das „Northern Lights“ (Nordlicht) von Ola Gjeilo bis zum etwas beschwingter klingenden „Cantate Domino“ von Vytautas Miskinis reichte der Bogen der Stücke.
Nicht enden wollender Beifall führte schließlich auch noch zu einer Zugabe, dem „Abendlied“ von Josef Gabriel Rheinberger. Danach zeigten sich alle mehr als nur zufrieden, von der Orgel über das Cello und die Sänger bis hin zur Chorleiterin. Zwei Tage später wurde das Konzert auch in der Kirche „St. Johannes der Täufer“ in Gerchsheim wiederholt. erha