Ein musikalischer Jahresausklang voller Emotionen

Sängerkranz Igersheim begeistert mit festlichem Chorkonzert

Gemischter Chor und Projektchor „SINGforFUN“ verzaubern die Zuhörer in St. Michael mit Liedern, Balladen und internationalen Songs.

Von 
Bernd Hellstern
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Die beiden Chöre des Sängerkranzes Igersheim präsentieren beim Konzert in der Kirche St. Michael vor beeindruckender Kulisse Lieder und Songs des internationalen Chorgesangs. © Bernd Hellstern

Igersheim. Nach dem großartigen Erfolg von vor einem Jahr bot der Sängerkranz Igersheim auch heuer ein Chorkonzert in der beeindruckenden Kulisse der im neuromantischen Stil erbauten katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Gestaltet wurde das Konzert wieder vom Gemischten Chor des Sängerkranzes unter der Leitung von Michael Schlor und dem Projektchor „Sing for Fun“ unter Leitung von Janina Zängle. Gemeinsam ließ man so das Jahr 2025 musikalisch ausklingen.

Moderatorin Monika Schmieg führte wieder charmant, informativ und gefühlvoll durch das Programm. Sie spielte elegant mit den Worten und regte die Zuhörer dadurch des Öfteren zum Nachdenken und Schmunzeln an.

Songs berührten das Herz und regten zum Nachdenken an

Das Programm bot eine bunte Mischung aus Liedern und Songs, welche einerseits die Herzen berührten und zum Nachdenken anregten, die aber auch für Freude, Wohlgefühl und Gänsehaut-Feeling sorgten. Und als das Konzert zu Ende war, sah man bei den singenden Akteuren wie den begeisterten Zuhörern durchwegs zufriedene und glückliche Gesichter.

Das mit Bedacht – auch entsprechend dem Ort des Konzerts – ausgewählte Programm, offerierte die ganze Bandbreite des Chorgesanges, wie internationale Songs und traditionelle Lieder – auch mit klerikalem Einschlag - und Songs aus dem reichen Schatz der europäischen und internationalen Gesangskultur. Schon der Einstieg in das Konzert mit dem Kanon „Herbst“, ließ die einmalige Akustik des Gesangs zur Geltung kommen. Man hatte das Gefühl, die Gesangswellen werden von der Höhe des Raumes zurückgeworfen in das Kirchenschiff und entfalten bei den Zuhörern so die ganze Stimmengewalt der annähernd 40 Kehlen beider Chöre. Hätte man die Augen geschlossen, dann hätte man sie herunterfallen hören, die letzten Blätter von den schon fast kahlen Bäumen.

Im Nu war der Bann gebrochen zwischen den beiden Chören und dem Publikum, das sich von den vorgetragenen Melodien umfangen ließ. Es gibt Momente, so Moderatorin Monika Schmieg, in denen man einfach still sein und zur Ruhe kommen möchte - das Lied „Peace I give“ als einfache, aber kraftvolle Botschaft, schenkte dem zuhörenden Publikum nun genau so einen Moment.

Humorvolles Lied über das Heimatgefühl

Das mit etwas Ironie angehauchte und voller Humor steckende Lied von Oliver Gies „Ode an die Heimat“, beendete die erste Gesangsrunde der beiden Chöre. Das Lied, dessen Text vielen Auslegungsvarianten standhält, ist eine in die digitale Welt und ins Menschliche abgleitende Liebeserklärung an die Heimat. Denn laut Text ist Heimat nicht nur dort, wo man sich am wohlsten fühlt, sondern auch dort, wo der Kühlschrank nie leer ist und sich das WLAN von allein verbindet.

Der gemischte Chor stellte sich mit der in Deutsch gesungenen, berührenden Ballade „Over The Rainbow“ vor, die durch die charismatisch sanfte Stimme des allzu früh verstorbenen hawaiianischen Sängers Kamakawiwo´ole ein weltbekanntes Comeback feierte. Mit den Liedern „Das ist Freiheit“, „Ich will an dich glauben“, „Anker in der Zeit“ und „Wo ich auch stehe“ präsentierte der gemischte Chor modernes und aktuelles kirchliches Liedgut.

Der Song „Die Rose“ wurde ursprünglich für den Film über das kurze, aber heftige Leben der legendären Soulsängerin Janis Joplin geschrieben und wurde unter anderem bekannt durch Interpretationen von Peter Alexander und Helene Fischer. Er ist eine Ode an die Liebe, die oftmals ist wie eine Rose: Schön, zart, zerbrechlich, verletzlich und doch voller Kraft. In dem 1974er-Song „Season in the Sun“ geht der Hilferuf von Terry Jacks nach Sicherheit in die Welt hinaus, in der nichts mehr sicher zu sein scheint.

„Sing for Fun“ setzt gesangliches Ausrufezeichen

Mit dem Sarah Connor-Song „Music ist the Key“ setzte der Projektchor „Sing for Fun“ dann ein erstes Ausrufezeichen seiner gesanglichen Möglichkeiten. Der Song, der die heilende und verbindende Kraft der Musik umschreibt, ist eine Einladung, ja geradezu eine Aufforderung: „Come on, sing with me“.

Schlechte Nachrichten gibt es zuhauf, deshalb sorgten die Akteure um Janina Zängle mit dem Rhythmus von „Good News“, der als musikalischer Stimmungsbooster angekündigt wurde, für entspannte Stimmung bei den begeisterten Zuhörern.

Beim Lovesong „In this heart“ der irischen Sängerin Sinead O’ Connor hörte man es förmlich knistern im Rund des Kirchenschiffes. Schon die ersten Töne von diesem sicherlich emotionalen Höhepunkt des Konzerts erzeugten Gänsehaut-Feeling beim Publikum. Die vor drei Jahren verstorbene Sängerin erzählt in diesem Lied von Liebe, Sehnsucht und all den Gefühlen, welche die Menschen in sich tragen. Es ist ein Song, der berührt, nachdenklich macht und gleichzeitig daran erinnert, wie schön es ist, Gefühle zuzulassen und zu teilen.

Kraft und Energie übertrug sich spontan aufs Publikum

Das energiegeladene Lied „Mamaliye“ nahm die Zuhörer mit zu einem Kurzurlaub in die Weiten von Afrika. Der in der Sprache der „Xhosa“ gesungene Zulu-Song „Kommt Mütter, wir danken euch von Herzen. Lasst und tanzen, lasst uns singen“ ist eine Hommage an Frauen und Mütter. Er strahlte Temperament, Kraft, Energie und Leidenschaft aus, die sich spontan auf das Publikum übertrug. Nach diesem musikalischen Feuerwerk durften sich die beiden Chöre erst einmal im nicht enden wollenden Beifall der restlos begeisterten Zuhörer sonnen, die dieses ganz besondere gesangliche Erlebnis bestimmt mitnehmen werden zum bevorstehenden Fest der Liebe, dem Weihnachtsfest.

Zuvor hatten die beiden Chöre mit der Ballade „Give us hope“ des amerikanischen Komponisten Jim Papoulis, die die universelle Botschaft der Hoffnung ausdrückt, gemeinsam das Finale des Konzerts eingeläutet. Und zum guten Schluss erging mit dem Lied „Wir hätten gern noch mehr Lieder gesungen“ ein vielstimmiges Dankeschön der singenden Akteure um Michael Schlor und Janina Zängle an die restlos zufriedenen Zuhörer, die wieder ein Chorkonzert erlebten, das alles beinhaltete, was den Chorgesang so interessant, liebens- und hörenswert macht.

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