Igersheim. Im Frühjahr 2017 war es nach intensiven Vorbereitungen endlich soweit: Das Projekt Bürgerweinberg wurde in die Tat umgesetzt. „Dass IgersWein und damit unser Bürgerweinberg am 15. März seinen sechsten 6. Geburtstag feiern kann, ist ein tolles Gefühl und Grund genug, mit einem Glas Regent oder Muscaris darauf anzustoßen“, freut sich Andreas Berns, Vorsitzender des Vereins.
Der Bürgerweinberg sei auch das Ergebnis des perfekten Zusammenspiels zukunftsorientierter Kommunalpolitik und bürgerschaftlichen Engagements, so Berns. Denn von Anfang an stand nicht die Weinproduktion im Vordergrund. Vielmehr sollte der Bürgerweinberg zur Förderung von Natur- und Landschaftspflege, Pflanzenzucht, Traditions- und Geschichtsbewusstsein, Kunst und Kultur mit Bezug zum Wein und der Rebe beitragen. Mit den Trauben sollen die Ideen, Bildungs- und Mitmachprojekte für Jung und Alt wachsen. Dieser generationsübergreifende Aspekt mache den Bürgerweinberg so einzigartig. IgersWein ist im Laufe der letzten Jahre zur festen Größe im kulturellen Leben der Gemeinde gereift. Denn ohne das Engagement von IgersWein-Mitgliedern wären der Feierabend-Schoppen oder der Erlebnismarkt um eine geschmackvolle Komponente ärmer. Die beiden IgersWeine Muscaris und Regent können im BürgerLädle erworben werden.
Zirka 100 Jahre nach Ende des Weinbaus entstand die Idee, diesen in Igersheim wiederzubeleben. Doch erst 2016 kamen Faktoren zusammen, die den Wunsch in Erfüllung gehen ließen: Zum einen erleichterte eine Änderung des Weingesetzes ab 2016 die Anlage eines Weinbergs außerhalb genehmigter Rebflurgebiete. Zum anderen ermöglichte das Regionalentwicklungsprogramm „Leader“ die Neuanlage eines Weinbergs auf dem Gelände einer früher existenten Rebanlage, der sogenannten „Leite“. Aktuell läuft die Bewerbung für ein ergänzendes Leader-Projekt: Oberhalb des Weinbergs soll eine feste Schutzhütte mit Geräteschuppen entstehen. Wegen des einmaligen Ausblicks trägt das Projekt den Namen „Remise Rebenblick“. Mit dieser Maßnahme verbindet der Verein die Schaffung dringend benötigter Infrastruktur auf dem Weinberg mit einer Attraktivitätssteigerung.