Ilmspann. Seit Uta Reitz 1989 über die Prager Botschaft aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen ist, war sie nur am Aufbauen einer neuen Existenz. Nach der Flucht kam sie mit ihrem damaligen Mann in Gerchsheim an und wollte eigentlich sesshaft werden. Doch kurz nachdem das neue Heim optimal von ihnen hergerichtet wurde, musste sie es schon wieder verlassen, der Vermieter hatte auf Eigenbedarf bestanden und sie standen wieder vor dem Nichts. Doch es wurde ein Haus in Ilmspan gefunden, in das die Familie ziehen konnte. Da arbeitete Uta Reitz bereits als Floristin und trug zum Lebensunterhalt der Familie bei. Die Ehe ging in die Brüche, die Liebe zu Blumen und Interieur blieb erhalten.
Durch Zufall konnte Uta Reitz einen Blumenladen in Grünsfeld übernehmen, den sie sehr erfolgreich führte. Doch sehr lange hielt es sie nicht dort, dank guter Verbindungen eröffnete sie einen Laden in Königshofen und dann in Tauberbischofsheim im Adam-Rauscher-Haus. Der lief auch ganz hervorragend, so Reitz, aber ein Angebot an den Marktplatz umzuziehen, wo ein alteingesessenes Blumengeschäft zur Übergabe anstand, konnte sie nicht abschlagen. Und so zog sie erneut mit all ihren Stücken und Gegenständen um. Dann kam Corona und danach die Energiekrise, die bei steigenden Kosten immer weniger Ertrag übrig ließ. Deshalb entschloss sich die Unternehmerin auch dieses Ladenlokal zu verlassen und nochmal komplett neu zu starten. „Ich wünsche mir mehr Lebensqualität“, gibt sie unumwunden zu, denn die tägliche Fahrten nach Tauberbischofsheim und die Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen, das wurde irgendwann zu viel für sie.
Nun startet Uta Reitz noch einmal durch und eröffnet am 1. März mit einer Frühlingsausstellung einen Laden für Blumenschmuck, Vintage und Brocante in Ilmspan. Der Vorteil für Reitz ist die unmittelbare Nähe zum eigenen Haus, das in die Verkaufsausstellung mit einbezogen wird. Im Garten warten viele Arrangements auf die potenziellen Käufer und auch Orte der Ruhe und der Gelassenheit, wie der Gartenpavillon „Schnüggeli“, den sie extra aus der Schweiz geholt hat. Hier kann man bei einer Tasse Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, auf Spendenbasis, verweilen und die Seele baumeln lassen. Uta Reitz ist davon überzeugt, dass das neue Konzept aufgehen wird, schließlich hat sie sich in all den Jahren einen festen Kundenstamm aufgebaut.
Neben frisch gebundenen Blumensträußen wird es auch Hochzeitsschmuck, moderne Trauerfloristik und ein Blumen-Abonnement geboten. Nicht an allen Tagen wird es ein geöffnetes Ladengeschäft geben.
Zu Anfang will Uta Seitz von Mittwoch bis Freitag öffnen, von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr.. em