Ilmspan. Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) ist eine beliebte Fördermöglichkeit für viele Kommunen im Main-Tauber-Kreis, so auch für Großrinderfeld. Neben dem normalen Fördertopf gibt es noch ein Sonderprogramm für die Förderung sogenannter Schwerpunktgemeinden. Der Vorteil, es gibt eine um zehn Prozent höhere Förderung bei „gemeinwohlorientierten Projekten“ und eine vorrangige Behandlung von privaten Investitionen für die nächsten fünf Jahre.
Handlungsschwerpunkte
Handlungsschwerpunkte sind flächensparende Siedlungsentwicklung, demographische Entwicklung, Schutz von Natur und Landschaft sowie weitere Themen der Gemeindeentwicklung, führte Sandra Öchslen vom Büro Klärle aus Schäftersheim in der Gemeinderatssitzung in Ilmspan aus. Sie führte aus, dass sich maximal zwei Gemeinden pro Landkreis als Schwerpunktgemeinde bewerben können, Großrinderfeld habe also gut Chancen.
Sie stellte ihren Abschlussbericht vor, der in den vergangenen Wochen, auch unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, entstanden war. So führte man in allen vier Ortsteilen eine Auftaktveranstaltung durch, bei denen „die Beteiligung recht gut“ war und auch Gespräche mit den Ortschaftsräten wurden geführt.
Zusätzlich verteilte die Gemeinde einen Fragebogen über Stärken und Schwächen aus Sicht der Bürger und einen für Haus- beziehungsweise Wohnungseigentümer über geplante Baumaßnahmen.
Die Rücklaufquote sei gut gewesen, so Öchslen. Etwa 300 Fragebögen wurden ausgewertet, und 50 Eigentümer hätten ebenfalls geantwortet. Davon planen 42 konkrete Baumaßnahmen. Man habe also genügend Potential, um den Antrag als Schwerpunktgemeinde zu untermauern.
Viel Potential sieht man bei der Bekämpfung von Leerständen in allen vier Ortsteilen. Hierauf soll ein Hauptaugenmerk gerichtet sein, so Bürgermeister Johannes Leibold, der froh war, dass so eine große Beteiligung der Bevölkerung vorhanden war, trotz der Einschränkungen durch Corona.
Knapp 80 Maßnahmen in drei Handlungsfeldern machen Hoffnung, dass Großrinderfeld Schwerpunktgemeinde wird. Alle Maßnahmen müssten natürlich mit der Gemeinde abgesprochen werden, so Öchslen, aber da sehe sie kein Hindernis, denn die Gemeinde stehe voll hinter der Bewerbung und den daraus resultierenden Folgen.
Deshalb wurde die Verwaltung vom Gemeinderat einstimmig beauftragt, einen Antrag als Schwerpunktgemeinde zu stellen, inklusive der 20-seitigen Kurzbewerbung zum 30. Juni 2022.
„Ich hoffe, das Regierungspräsidium sieht das genauso einstimmig und positiv“, gab Bürgermeister Leibold seiner Hoffnung Ausdruck. Schließlich wolle man die gesamte Gemeinde fit machen für die nächsten Jahrzehnte.