Boxtal. „Endlich wieder Lieder singen“, hieß die Devise beim Liederabend des Gesangvereins Frohsinn Boxtal am Samstagabend im Gemeindezentrum. Der Männerchor des Gesangvereins Rauenberg, der Gesangverein Ebenheid, der Männergesangverein Freudenberg und die Gastgeber boten einen breitgefächerten Liederbogen. Die Zuhörer erlebten einen schönen Abend.
Elisabeth Maria Huba-Mang stellte fest, dass dort, wo viele Menschen singen und feiern, stehe man im Zentrum der deutschen Musiklandschaft. Sie führte dann mit Susanne Weber durchs Programm. Ortsvorsteher Rolf Döhne meinte, es sei etwas Besonderes, wenn die vier Vereine gemeinsam auftreten.
Huba-Mang lobte, nach drei Jahren Schweigen wegen Corona seien nun über 100 Sängerinnen und Sänger gekommen und man werde Lieder aus zwei Jahrhunderten hören. Die Gastgeber (Chorleiterin Eleonore Klein) blickten mit „Wunder gescheh’n“ von Nena in ein Jahrzehnt des Umbruchs. Ein Schlager der 1960er Jahre war „Ich hab’ das Glück bestellt“ (Camillo Felgen).
Der Gesangverein Ebenheid (Egon Schmitt) trug wunderbar „Sing mit mir“ (Katja Ebstein, Bobby Darin, Kurt Herta) und „Mich trägt mein Traum“ (Berry Anderson, Björn Ulvaeus, Michael Kunze) vor. Das stets sehr aufmerksame Publikum fand das „sehr schön“.
Der Männerchor aus Freudenberg (Ariane Wüst) brachte das 1974 komponierte „Lieder klingen“ (Gerhard Rabe, Brigitte Rabe) mit dem belebenden „ein frohes Lied zur rechten Zeit“ sowie das Traditional „Morning has broken“ zu Gehör.
Die Rauenberger (Egon Schmitt) spiegelten mit dem Volkslied „Die schöne Schäferin“ kulturelle Bedingungen des 19. Jahrhunderts wider. Danach erklang im 1938 veröffentlichten „Heimatlied“ (Max Orrel) die Sehnsucht nach Heimat und Verbundenheit mit der Natur.
Nach einer Pause stimmte der Gesangverein Ebenheid „Ich wollte nie erwachsen sein“ (Peter Maffay, Rolf Zukowski, Pasquale Thibaut) an. Es folgte das zeitlose Lied „Zum Abschied“ (Dagmar Held, Leo Neudert, Hans Mayrhofer). Der Männerchor aus Rauenberg intonierte anschließend das in der politisch turbulenten Zeit 1937 veröffentlichte Lied „Abendfrieden“ (Hildegard Eckhardt, Rudolf Desch). Danach war „Als Freunde“ (Gerd Onnen) nach einer eng mit dem Alltag verbundenen Weise aus dem Tessin zu hören.
Die Freudenberger ließen das im 19. Jahrhundert erstmals niedergeschriebene Volkslied „Muss i denn“ (Franz Surges) erklingen und danach den „Badewasser-Song“ (Schonburger, Coburn, Rose Trude Hofmeister, Ariane Wüst). Schließlich trug der „Frohsinn“ Boxtal mit „Ihr von morgen“ (Udo Jürgens, Michael Kunze, Hans-Dieter Kuhn) eine Hymne an die Zukunft vor mit der gesungenen Hoffnung auf eine friedliche Welt. Danach war „Shei gobe“ („bis morgen“) zu hören, ein Volkslied aus Nigeria und Ghana.
Das Abschlusslied „Bergwerk“ beschrieb eine starke Liebe, die so tief sei wie ein Bergwerk und unerschöpflich scheine. Am Ende gab es noch einmal starken Applaus für alles an Aktiven diesem Abend, an dem viel von einer friedlichen und besseren Welt gesungen wurde. Nach dem Konzert folgte spontanes gemeinsames Singen.
Margarete Schmidt, Sprecherin der 70 Vereine von Gesamt-Freudenberg, sagte, sie freue sich, dass die Vereine auf dem richtigen Weg seien, Veranstaltungen zusammen zu veranstalten: „Heute ist ein schönes Beispiel dafür“. hpw