Neckar-Odenwald-Kreis. Das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises hat am Mittwochnachmittag 15 neue Infektionen bestätigt. Bei sieben Personen handelt es sich um Kontaktpersonen von bereits bekannten Fällen, die Infektionsketten der restlichen acht sind unbekannt. Die Gesamtzahl ist damit laut der Behörde auf 914 gestiegen. 762 Personen sind nicht mehr infektiös. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 82,2. Derzeit sind 124 Personen von einer Infektion betroffen.
Das Infektionsgeschehen der letzten Tagen hat einige Fragen aufgeworfen. Wie sieht die Altersstruktur der Corona-Infizierten aus? Sind „nur“ die Älteren krank, oder sind auch die Jüngeren betroffen? Wie sieht das im Kindergarten St. Anna in Hainstadt aus? Diese und andere Fragen haben die FN der Pressestelle des Landratsamtes gestellt.
Frau Günther, der Kindergarten St. Anna in Hainstadt musste schließen aufgrund der Infektion von Mitarbeiterinnen. In den Tagen darauf haben wir öfter die Mitteilung erhalten, es gebe unter den täglich Neuinfizierten Fälle „mit Bezug“ zu diesem Kindergarten. Was bedeutet das? Sind auch Kinder infiziert? Oder weitere Mitarbeiterinnen?
Marion Günther: Im Kindergarten St. Anna in Hainstadt sind insgesamt neun Personen betroffen. Es handelt sich dabei sowohl um Erzieherinnen als auch um Gruppenkinder. Wir bitten um Verständnis, dass wir keine genaue Aufschlüsselung geben können, da es sich gerade in Kindertagesstätten um besonders schützenswerte personenbezogene Daten handelt, die bei der geringen Fallzahl unter Umständen Rückschlüsse auf die Identität der Kinder zu lassen würden.
Generell interessiert uns die Altersstruktur der aktiven Fälle der letzten Wochen. Können Sie das für uns aufschlüsseln?
Günther: Die Personen, die im Monat Oktober positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, waren zu 13 Prozent unter 24 Jahre alt. 32 Prozent, also knapp ein Drittel der Betroffenen, waren zwischen 25 und 49 Jahren, 35 Prozent zwischen 50 und 74. Jahren. Jeder Fünfte, also 20 Prozent der Betroffenen, waren über 75.
Wie bewältigt das Gesundheitsamt die anstehenden Aufgaben? Wieviele Personen arbeiten im Schnitt an der Nachverfolgung der Kontakte Woher kommt das Personal? Wieviele Soldaten unterstützen?
Günther: An den Anamnesetelefonen arbeiten derzeit 6,5 Vollzeitkräfte. Unterstützt wird die Kontaktpersonennachverfolgung durch fünf Soldaten der Bundeswehr, zudem sind 1,9 Vollzeitkräfte beschäftigt, um Bescheide über Quarantänen zu schreiben. Bei hohem Fallaufkommen müssen für beide Bereiche zusätzlich Mitarbeiter aus anderen Fachbereichen und Fachdiensten hinzugezogen werden. sab/ms