Leserbrief zur Bad Mergentheimer Gemeinderatssitzung (FN 21. Mai)
Als Vater und Großvater hat mich die Entscheidung des Gemeinderates zum Kriterienkatalogs zum Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen irritiert. Die Sonne schenkt uns Energie und wir bauen die Nutzung dieser Energie nur zögerlich aus. Wir nutzen weiter fossile Energien, die tiefe Wunden in die Erde reißen und unser Klima schädigen.
Wie soll die Energiewende für uns, unsere Kinder und Enkel gelingen, wenn solche Kriterien wie Nichtsichtbarkeit und pro Jahr nur eine Anlage zu genehmigen, Wirklichkeit werden? Hat jemand von den Stadträten, die hier zugestimmt haben, tatsächlich daran gedacht, wie unsere Kinder und Enkel leben werden?
Als Erzieher in einem Kindergarten ist mir die Zukunft der Kinder stets vor Augen. Wie soll ich ihnen Zuversicht vermitteln, wenn die Entscheidungsträger nur an die Gegenwart denken? Der Konflikt im Gemeinderat zeigt eine offene ethische und moralische Wunde sowie die Abwehr, diese zu sehen und wahrzunehmen.
Der Krieg in der Ukraine schmerzt und wir tragen eine Mitverantwortung diesen Schmerz zu lindern. Wir leben mitten in Europa, bis jetzt sicher und von demokratischen und friedlichen Ländern umgeben. Dass wir materielle Opfer bringen müssen, damit dieser Krieg schneller beendet wird, steht außer Frage. Jede Kommune kann etwas tun.
Eines der leichtesten Opfer dürfte tatsächlich sein, den Kriterienkatalog so zu verändern, dass schnell ausgebaut wird und unsere Gesellschaft unabhängig von einem Land wird, das ein friedliches Land überfällt.