Wie Tanzbären am Nasenring ließen sich die Stadträte beim
Pro oder Contra Versetzung des Kiliansbrunnens durch die Mergentheimer Manege ziehen. Denn: Die Zustimmung der Mehrheit zur Versetzung des Brunnens wurde wohl unter falschen Bedingungen erreicht. Auf Nachfrage bei dieser Abstimmung wurde nämlich von der Stadtverwaltung die Zustimmung des Denkmalamtes bestätigt.
Nun stellte ich fest, dass bis Dienstag 22. März 2022 (!) beim Landesamt für Denkmalschutz nicht einmal eine offizielle Anfrage wegen denkmalschutzrechlicher Genehmigung vorlag! Entgegen aller Gerüchte steht dieser Brunnen für alle einsehbar im Internet als eingetragenes Denkmal in der Liste Mergentheimer Baudenkmale.
Das bedeutet: Ein Denkmal muss am Ort seiner Erstellung erhalten bleiben, eine Translozierung ist nur bei Gefahr für das Denkmal möglich, wobei dieses Denkmal dann im Wortsinne kein Denkmal mehr ist.
Die fadenscheinigen Gründe für eine Versetzung aus dekorativer Hinsicht oder aus Rücksicht auf den Verkehr sind nicht diskutabel; weiter wäre die Versetzung eine grobe Fälschung der Mergentheimer Stadtgeschichte. Dazu kommen noch unsinnige Kosten angesichts des substanziell schwierigen Sandsteinobjektes von mindestens 150 000 Euro (Grenze nach oben offen).
Solch überflüssig hochfliegende Pläne sollten gerade in der heutigen Zeit nicht mehr vertretbar sein.
Dem Zeitgeist angepasste Vorhaben ändern sich oft schneller als die Wetterfahne auf dem Kirchturm. Also: Hände weg vom Kiliansbrunnen!
Mein Appell an Stadtverwaltung und Stadträte: Beenden Sie diese Provinzposse in Bad Schilda!