Leserbrief - Zu „Heuchlerischer Deckmantel ist oft die Verkehrssicherheit“ (FN 3. April)

Hecken werden zerfetzt, Bäume gefällt

Von 
Meinrad Fischer
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Wenn früher die Hecken an Weg- und Straßenrändern zu breit wurden, hat man sie angemessen zurückgeschnitten. Das macht Sinn, weil es die Verkahlung verhindert und den Neuaustrieb fördert. Was aber gegenwärtig mit den Hecken passiert, ist kein Zurückschneiden, sondern ein Zerfetzen und Abreißen.

Teilweise werden sie von über zwei Metern auf Kniehöhe heruntergeholt. In dieser Höhe baut kein Vogel sein Nest mehr und zum Blühen kommt diese Hecke in diesem Jahr nicht mehr. Das ist offensichtlich die neue Form der Biodiversität, die sich die Stadt Bad Mergentheim auf die Fahnen geschrieben hat.

Gesunde starke Bäume zwischen den Hecken werden herausgeschnitten; die weder für Passanten noch für den Verkehr ein Sicherheitsproblem waren. Der Sinn dieser Aktionen hat sich mir noch nicht erschlossen.

Wahrscheinlich hat es was mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu tun. Oder das so genannte ökologische Naturwärmekraftwerk braucht einfach nur neuen billigen Brennstoff.

Vielleicht liegt es aber, wie Sie vermuten, auch an einem Defizit an Führungs- und Organisationskompetenz der Stadt, dass, vereinfacht gesagt, von dem was oben beschlossen wird, unten bei den Auszuführenden nichts ankommt.

Oder vielleicht müssen die Arbeiter einfach nur beschäftigt werden, weil die Zeit des Winterdienstes vorbei ist und die Mäharbeiten noch nicht anstehen.

Ob wir den wahren Grund erfahren werden? Ich glaube es eher nicht.