Schillingstadt. Was früher in vielen ländlichen Gegenden üblich war, steht heute nicht mehr im Vordergrund. Die eigene Mostherstellung aus Äpfeln und Birnen sowie auch anderen Obstsorten verlor immer mehr an Bedeutung. Auch in Schillingstadt gibt es nur noch wenige Personen, die ihren eigenen Most produzieren. Dazu gehören Pfarrer Philipp Tecklenburg und Elias Deßner. Sie gründeten die „Schillischter Mouschtgemeinschaft.” Ihre Idee war es, den Feiern im Rahmen des 1250- jährigen Bestehens ein weiteres Highlight hinzuzufügen. Sie organisierten eine Mostprämierung. Am Ende waren es zehn Personen, die sich mit ihrer Mostsorte der Jury stellten.
Rund 200 Besucher hatten sich in der Turnhalle eingefunden. Pfarrer Philipp Tecklenburg freute sich in seiner Begrüßung über das große Interesse an dieser Veranstaltung. Er bedauerte das Fehlen von Bürgermeister Benjamin Czernin, der terminlich verhindert war. Die Gemeinde Ahorn hat die Schirmherrschaft über alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Bürgermeisterstellvertreter Christian Heckmann zeichnete für die technischen Abläufe des Abends verantwortlich. Die Jury bestand aus Vivien Reibel, Marco Dörzbacher, Jörg Schneider aus Windischbuch und Günter Hasenfuß aus Berolzheim.
Anschließend informierte Tecklenburg über den Ablauf des Programms und stellte die Teilnehmer für die Mostprämierung vor. Peter Loschek im Team mit Franz Herold, Roland und David Müller, Walter Roos, Manfred Heckmann, Elias Deßner, Manuel Ernst, Tom Roos, Tim Scherer und Philipp Tecklenburg. Drei Pokale warteten auf die Erstplatzierten sowie Medaillien für alle Teilnehmer.
Nicht nur das Verkosten der Mostsorten auch ein gemeinsames Essen gehörte zum Programm. Ebenso die Andacht von Pfarrer Tecklenburg. Er bezeichnete es als Luxus, jeden Tag mehr als genug zum Essen zu haben. Beten bedeute in dem Zusammenhang: „Ich bin dankbar und mir ist bewusst, dass ich von vielen und vielem abhängig bin.”
Als ein ausgesprochen humorvoller Moderator führte Tecklenburg anschließend durch das weitere Programm. Mit Hilfe eines Glücksrades wurde stets die Farbe einer Flasche ermittelt, die zur Verkostung ausgeteilt wurden.
Die Bewertung bestimmten die Farbe, der Geschmack, der Geruch, die Klarheit und der Nachklang. Die Jury hatte bei der Bewertung ein Votum von 50 Prozent. das Publikum ebenfalls 50 Prozent. Die Punkteskala reichte von eins bis zehn, wobei letztere nur zweimal von der Jury vergeben wurde.
Witzige Trinksprüche von Elias Deßner lockerten immer wieder die Stimmung auf. Zwischendurch durften auch die Teilnehmer sowie die Jurymitglieder auf der Bühne zu einem Interview Platz nehmen. Dabei konnten die Besucher einiges über die Herstellung, vom Obstpressen bis zum Ausbau des Mostes erfahren und darüber, welche Obstsorten sich eignen und welche Zutaten verwendet wurden. Die Jurymitglieder stellten die Kriterien heraus, mit denen sie die einzelnen Sorten bewerteten. Das Zwiegespräch von Elias Deßner und Philipp Tecklenburg über das Zustandekommen der „Mouschtgemeinschaft” rundete diesen Programmteil ab.
Bei der Siegerehrung übernahm Vivien Reibel das Öffnen der Farbumschläge, darin befanden sich die Namen der drei Erstplatzierten. Elias Deßner belegte den dritten Platz, Platz zwei ging an Philipp Tecklenburg, Sieger des Abends wurden Roland und David Müller. Die Jurymitglieder gratulierten den Gewinnern und überreichten die entsprechenden Pokale. Daneben erhielten alle Teilnehmer eine Medaille.
Mit launigen Worten dankte Philipp Tecklenburg zum Abschluss allen, die zum Gelingen dieser besonderen Veranstaltung beigetragen haben. e geg