Adelsheim. Mit einer turbulenten Nacht der 10 000 Lichter auf der Markstraße endete „Adelsheim leuchtet“ 2022. „Das ist magisch“, beschrieb Bürgermeister Wolfram Bernhardt das Zusammenwirken der Vereine, Geschäftsinhaber, Anwohner und Mitgliedern des Vereins „Adelsheim leuchtet“ in der Abschlussnacht am Samstag. Keiner habe „den Hut auf“ und trotzdem funktioniere alles, weil alle einfach mitmachten. Klar waren die Essensstände der Vereine und Geschäftsleute irgendwann leergekauft, doch das wäre bei dem Ansturm kaum anders zu leisten gewesen.
„Das ist magisch“
Ab 19 Uhr wurde die Marktstraße gesperrt, kurz nach 20 Uhr stellten Ehrenamtliche den langen Tisch und die Bänke auf. Auf dem Gehweg, in den Gassen und in den beiden Kirchen wurden Becher mit Teelichtern und Kerzen verteilt und angezündet, und schon zu diesem frühen Zeitpunkt war die Straße proppenvoll. Man saß zusammen, bummelte durch die offenen Geschäfte, schlenderte durch die Gassen, genoss einen Moment der Stille in den illuminierten Kirchen und bestaunte die Attraktionen: Bald kam die Lichtgestalt „Dundu“ aus dem Schlosspark auf die Straße, machte Späße mit den Besuchern und wurde vielfach fotografiert.
Tolle Gemeinschaftsleistung
Nicht anders die imposanten venezianischen Masken, präsentiert von einer Gruppe aus Osterburken und Schwäbisch Hall, die danach durch die Menge zogen. Begleitet wurden sie von „Nessun dorma“, „La donna e mobile“ und anderen Lieblingsmelodien der Oper, live gesungen von Murillo de Sousa Pereira. Partystimmung kam auf mit der Band „Los Chicos“.
Für einen kurzen meditativen Moment wurde es ruhiger, als um Mitternacht die Glocken läuteten. Doch schon ging es weiter mit Musik vom Kirchturm und einem ganz kurzen offiziellen Teil.
Per Video begrüßte der Videokünstler Louis von Adelsheim die Gäste und wünschte ihnen eine wunderbare Nacht. Sein Dank galt der Stadt und dem Bauhof, vor allem aber den vielen Helfern.
Minister Peter Hauk freute sich über die zahlreichen Gäste aus Adelsheim und von weiter her. Mit der Videokunstausstellung „Zwischen den Zeiten“, die in dieser Nacht einen nie dagewesenen Ansturm erlebte, habe Louis von Adelsheim sich künstlerisch selbst übertroffen. „Der Besuch in den letzten Wochen zeigt, dass wir Ihre Kunst wertschätzen“, betonte Hauk.
Ähnlich sah es auch Landrat Dr. Achim Brötel. Die Lichternacht sei der wunderbare Abschluss einer fantastischen Ausstellung, sagte er. Zugleich sende das friedliche, fröhliche Fest ein positives Signal in einer schwierigen, krisenhaften Zeit.
„Das ist eine wichtige Botschaft“, betonte Brötel. „Danke, dass Sie große Kunst in unsere kleine Welt bringen“, wendete er sich an Louis von Adelsheim.
Das Kunstprojekt habe sich zu einem Bürgerprojekt entwickelt und sei eine tolle Gemeinschaftsleistung, wie sie nur im ländlichen Raum möglich sei. Brötel schloss mit der Hoffnung, dass Adelsheim auch in der Zukunft leuchten möge. Bürgermeister Bernhardt forderte mehrfach „tosenden Applaus“ und bekam ihn auch: Für alle Aktiven der Nacht, die „nicht aus Eigennutz handeln, sondern um etwas Schönes für alle zu schaffen“, für die Ehrenamtlichen von „Adelsheim leuchtet“, stellvertretend für Karin Schmutz vom Organisationsteam, und vor allem für Louis von Adelsheim.
Danach gab Wolfram Bernhardt die Bühne wieder frei für „Los Chicos“ und für die Tanzfreudigen auf der Straße, bis gegen 3 Uhr die Kerzen gelöscht, Tische und Bänke abgeräumt und die Straße wieder dem Verkehr übergeben wurde.