Leserbrief: BUND-Gruppe Buchen zu den Leserbriefen zum Ausbau der Amphibienleiteinrichtungen Naturschutzgebiet ein Überlebensraum

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Leider haben sich die Leserbriefschreiber vor dem Verfassen der Briefe nicht bei unserer Gruppe oder an anderen Stellen informiert, die über die ökologischen und gesetzlichen Vorgaben für das angrenzende Naturschutzgebiet Bescheid wissen. Bereits seit 1998 betreut unsere Gruppe die Amphibienwanderung an der B 27.

Innerhalb dieser elf Jahre wandten wir uns mehrmals an die Öffentlichkeit, um Helfer für die Amphibienwanderung zu gewinnen. Leider meldeten sich nur wenige Interessenten, so dass letztendlich die "alte" Mannschaft, mit Unterstützung unter anderem durch die Rudi-Rotbein-Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) und einigen anderen Helfern die oft wochenlange Betreuung durchführten.

Im Gegensatz dazu entwickelte sich das Naturschutzgebiet "Lappen" immer besser. Es ist ein wunderbarer Lebensraum, insbesondere für Vögel (Brut eines Storchenpaares), für Amphibien und auch für Libellen. Bei den Amphibien gab es positive Entwicklungen auch bei solchen Arten, die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht sind. Arten, die an anderen Orten nur selten vorkommen - in den "Lappen", kommen acht verschiedene Amphibienarten vor.

Diese acht Arten haben jeweils unterschiedliche Wander- und Entwicklungszeiten - außerdem nutzen sie den Raum westlich und östlich der B 27 als zeitweiligen Lebensraum. Dadurch sind die Tiere insgesamt rund acht bis neun Monate in diesen Bereichen unterwegs.

Für uns und für die Tiere war es eine große Erleichterung, als im Jahre 2005 im Rahmen der Verbreiterung der B 27 dort die Leiteinrichtungen eingebaut wurden. Die Tiere konnten nun gefahrlos die B 27 überwinden, was vorher unmöglich war, um dann auf der Gemeindeverbindungsstraße überfahren zu werden.

Dieser Zustand war unhaltbar. Dennoch stieß der Versuch, die Gemeindeverbindungsstraße über gewisse Zeiten zu sperren, auf starken Widerstand. Deshalb - und, weil es sich um ganz bedeutende Amphibienpopulationen handelt, wird nun endlich durch die neue Leiteinrichtung den Tieren eine gefahrlose Wanderung unter den Straßen ermöglicht.

Das Naturschutzgebiet ist nun ein "Überlebensraum" und nicht ein "Überfahrraum". Unsere Gruppe und die Naturschutzverwaltung machte dies nicht, um Geld zu vernichten, sondern um unseren Kindern und den Enkeln eine einigermaßen intakte Umwelt zu hinterlassen.

Aus diesem Grund lädt die BUND-Gruppe Buchen die Schreiber der Leserbriefe und alle am Naturschutz Interessierten zu einer Informationsversammlung vor Ort, nämlich an der Brücke über den Eiderbach bei den neuen Leiteinrichtungen für Mittwoch, 29. April, um 18 Uhr ein.