Viele Jahre lang sind die Züge der Westfrankenbahn auf der Tauberbahn recht zuverlässig gefahren. In letzter Zeit hat die Bedienungsqualität jedoch gravierend nachgelassen.
Während der Corona-Welle waren krankheitsbedingte Personalausfälle verständlich. Inzwischen wurde aber deutlich, dass es sich um strukturelle Mängel dieses Unternehmens handelt.
Bereits vom 1. Oktober bis zum aktuellen Fahrplanwechsel am 11. Dezember ließ die Westfrankenbahn an den Wochenenden und Feiertagen alle Züge zwischen Schrozberg und Crailsheim ausfallen. Als Grund dafür wurde eine fehlende Stellwerksbesetzung angegeben.
Auch ohne Krankheitsausfälle ist die Westfrankenbahn also nicht in der Lage, das nötige Personal vorzuhalten. Mit dem Fahrplanwechsel hat sich das leider keineswegs geändert. Auf bahn.de/aktuell findet man den Hinweis, dass vom 24. Dezember bis „voraussichtlich“ 28. Mai 2023 an den Wochenenden und Feiertagen zwischen Schrozberg und Crailsheim keine Züge fahren werden.
Weitere fünf Monate lang wird das Personalproblem also nicht gelöst! Verwiesen wird man auf einen Schienenersatzverkehr mit Bussen, der aber deutlich länger braucht als die Züge. Die normalerweise vorgesehenen Anschlüsse in Crailsheim werden damit verpasst. Die Reisezeiten verlängern sich entsprechend und auch eine Fahrradmitnahme ist in den Bussen nicht möglich.
Der aus Klimaschutzgründen notwendigen Verkehrswende wird mit dem unzuverlässigen Angebot der Westfrankenbahn ein Bärendienst erwiesen. Von ihr wüsste ich gerne, was sie unternimmt, um ihre Personalprobleme zu lösen.
Wie wird es nach dem 28. Mai weitergehen? Ist das Problem dann behoben oder kommt nur wieder eine neue Meldung über ausfallende Züge?
Thomas Tuschhoff, Bad Mergentheim