Leserbrief - „Delegiertenwahlen verliefen merkwürdig“ (FN, 5. November) Eine gute Demokratie lebt von Wettbewerb

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Bereits im vergangenen Jahr habe ich offen kommuniziert, dass ich im kommenden Jahr, wenn Alois Gerig nicht mehr zu Verfügung steht, mich für seine Nachfolge bewerbe.

In der von Ihnen angesprochenen Versammlung habe ich ebenfalls als Gast teilgenommen, jedoch aus Fairness-Gründen auf Bitten des Versammlungsleiters auf eine persönliche Vorstellung verzichtet.

An der Ordnungsmäßigkeit des Versammlungsablaufs gibt es keinen Zweifel. Sie wurde in der Versammlung förmlich und regelgerecht festgestellt. Dagegen gab es auch aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer keinen Widerspruch.

Zu Beginn hatte eine korrekte Mandatsprüfung stattgefunden. Die Versammlung entsprach damit in allen Belangen den Qualitätsanforderungen eines fairen demokratischen Prozesses. Um diese Fairness bitte ich auch weiterhin, wie zuvor in allen anderen Nominierungsversammlungen auch, die bereits stattgefunden haben.

Es ist erfreulich, dass sich in der heutigen Zeit noch so viele Mitglieder ehrenamtlich engagieren und unsere Demokratie durch ihre Mitarbeit in den Parteien mit Leben füllen.

Aus meiner Erfahrung, sowohl jahrzehntelang im Kreisvorstand, aber auch seit rund 15 Jahren als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der CDU Nordwürttemberg, weiß ich, als Teilnehmer vieler Parteitage, dieses wertvolle ehrenamtliche Engagement zu schätzen. Wir sollten es nicht durch Andeutungen und Unterstellungen in Zweifel ziehen.

Die Nominierung für die Kandidatur in unserem Bundestagswahlkreis findet in einem freien und für jeden Berechtigten, offenen Wettbewerb statt. Das entspricht meiner Überzeugung und meinem Demokratieverständnis, das ich bereits in vielen Wahlen praktiziert habe. Unsere Demokratie – gerade die innerparteiliche, lebt vom politischen Wettbewerb. Eine Auswahl aus mehreren Kandidatinnen und Kandidaten ist somit nur wünschenswert. Am Ende geht ins Rennen, wer in diesem offenen Verfahren eine Mehrheit gewinnen kann.

Dennoch bleibt offenkundig richtig: Die Chance für unseren Wahlkreis, mit zwei Abgeordneten im nächsten Deutschen Bundestag vertreten zu sein, ist durchaus real. Sowohl 2013, als auch 2017 konnten tatsächlich neben dem Wahlkreisabgeordneten weitere CDU Listen-Abgeordnete in das Parlament einziehen. Dies in die Überlegungen einzubeziehen, ist legitim und im Interesse einer starken und wirkungsvollen Vertretung unserer Heimat in Berlin. Entscheiden wird doch allein der Wähler an der Urne erst im September 2021 in freier und geheimer Wahl. Statt öffentlichen Behauptungen und Unterstellung biete ich als Kandidat lieber jedem den persönlichen Dialog an.

Ich wünsche uns allen weiterhin einen fairen und positiv gestalteten Auswahlprozess und den bestmöglichen politischen Erfolg für den Wahlkreis Odenwald-Tauber.

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