Leserbrief - Zum Leserbrief „Hauptsache das Feindbild stimmt“ (FN, 6. März) „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“

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Also eines muss man Frau Dr. Baum lassen. Sie beherrscht die Kunst, sich vom Täter zum Opfer zu machen. Sie äußert sich despektierlich über die „Qualitätspresse“, um dann in derselben ihren „politischen Sermon“ kundzutun, mehr noch, um in Leserbriefen als kostenlose Werbung zu erwähnen, wo sich ihre Praxis befindet.

Gesinnungsgenossen relativieren den Holocaust mit der Bibel und verharmlosen Rechtsrockkonzerte hier im Kreis. Man möchte mit Liebermann antworten, gar nicht soviel fressen zu können, wie man kotzen möchte. Dr. Baum fühlt sich beleidigt, wenn man nur ihre Äußerungen zitiert. Sie, die dem Faschisten Höcke hinterherläuft, der in seinem Buch, oder sollte man sagen, in seiner „Kampfschrift“, ankündigt, dass „Deutschland im Falle (s)einer Machtübernahme ein paar Volksteile verlieren wird . . . “, . . „da die Deutschen keine halbe Sachen machen . . .“ und „ . . . wir uns mit deutscher Unbedingtheit gegen den Volkstod wehren müssen . . .“, eine mit „Nazi-Sprache“ unterlegte, rhetorische Erlaubnis künftiger Brutalität.

Von dieser Politik lässt Dr. Baum sich treiben und erlaubt sich dabei vom „schizophrenen Zustand unseres Landes“ zu sprechen.

Es stellt sich die Frage, was oder wer hier als schizophren zu bezeichnen ist? Im Übrigen dachte ich, wenn jemand von der Stasi beobachtet wurde, dass er oft nicht einmal mehr Abitur machen oder gar ein Studium absolvieren durfte? Zu diesem wurden eher diejenigen zugelassen, die sich systemkonform verhielten und dabei nicht selten selbst, wenn vielleicht auch gezwungen oder erpresst, mit der Stasi zusammenarbeiteten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.