Die Wirtschaft hat Frauen längst entdeckt. Sie haben oft bessere Abschlussnoten als Männer – egal ob in der schulischen, der beruflichen oder der universitären Ausbildung. Auf dem Arbeitsmarkt gelten sie als „stille Reserve“, die es in Zeiten des Fachkräftemangels zu heben gilt. Wären da nicht die Kinder.
Seit Generationen sind die lieben Kleinen oftmals die Karrierebremse für Frauen. Das ist schlichtweg ein Fakt – Ausnahmen wie Ursula von der Leyen mit ihren sieben Kindern und privilegierten Voraussetzungen ausgenommen.
Nicht falsch verstehen, bitte: Kinder sind ein Segen, eine Freude, eine Bereicherung für das Leben und keinesfalls eine Last. Für Frauen aber ist es die „Kinderfalle“, die noch immer zuschnappt, wenn es um die Zuwendung für den Nachwuchs und die Betreuung geht. Mit der Entscheidung „Teilzeit“ zu arbeiten, überholt der maskuline Teil der Gesellschaft meist den femininen, weshalb Frauen letztlich eher in Altersarmut landen als Männer.
Den Nachwuchs gut und verlässlich betreut zu wissen, gibt nicht nur Frauen eine elementare Sicherheit, sondern stärkt Familien – Frauen wie Männer. 7,50 Euro hat jetzt der Jugendhilfeausschuss als Stundensatz für die Kindertagesbetreuung festgeschrieben. Immerhin. Bei maximal fünf zu betreuenden Kindern – im Schnitt eher zwei bis drei – kommt eine Tagesmutter damit auf einen Stundensatz, der immer noch weit unter dem eines Facharbeiters liegt.
Zuwendung, Empathie, Regeln lernen, frühkindliche Bildung, soziales Verhalten, gesunde Ernährung: Welchen Wert hat Frauenarbeit im 21. Jahrhundert?
Der Wert von Frauenarbeit
Heike v. Brandenstein zur Vergütung der Kindertagespflege