Berlin. Wegen stark steigender Kosten für die Pflege sollen Entlastungen für Pflegebedürftige kommen – aber auch höhere Beiträge. Zur Sicherung der finanziellen Stabilität der Pflegeversicherung und vorgesehener Leistungsanpassungen könnte der Beitragssatz zum 1. Juli „moderat um 0,35 Prozentpunkte“ angehoben werden, wie aus einem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Derzeit liegt er bei 3,05 Prozent, für Menschen ohne Kinder bei 3,4 Prozent. Geplant sind auch Änderungen je nach Zahl der Kinder. Pflegebedürftige zu Hause und im Heim sollen 2024 finanzielle Verbesserungen erhalten.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine Pflegereform für dieses Jahr angekündigt und ließ erkennen, dass zum Finanzieren von Leistungsverbesserungen auch höhere Beiträge nötig sein würden. SPD, FDP und Grüne hatten im Koalitionsvertrag verabredet, den Beitrag „moderat“ anzuheben. Denn vielen der rund 4,9 Millionen Pflegebedürftigen machen seit Jahren immer höhere Kosten zu schaffen. Zuletzt verschärfte die Inflation die Lage. Und in der alternden Gesellschaft kommen absehbar mehr pflegebedürftige Menschen dazu. dpa